80 MILE BEACH / PORT HEDLAND – Dem Reisen wieder ein Stückchen näher
Der Abschied von Broome ist uns nicht allzu schwer gefallen, da die Lust auf eine neue Umgebung und einen neuen Job größer war als der wehmütige Abschiedsschmerz ;-). Gegen Nachmittag haben wir also Broome verlassen und haben den 400km entfernten 80 Mile angesteuert. Weil die Dunkelheit aber schneller einbricht, als unser Van 400km in 3Std. fährt, haben wir nach dem nächsten Rastplatz gesucht und sind schier verzweifelt, da alle kostenlosen abgesperrt waren. Beim 3. haben wir die Absperrung aber durchbrechen müssen, da wir nicht riskieren wollten nachts ein Tier anzufahren. Schließlich ist es hier nicht unüblich, dass ein Känguru oder eine Kuh plötzlich mitten auf der Straße steht. So sind wir nach 3 Monaten wieder in den Genuss gekommen in unserem eigenen Van zu schlafen und haben uns auch gleich wieder daran gewöhnt gehabt :-).
Am nächsten Morgen konnten wir es kaum mehr erwarten und haben uns nach dem Frühstück auf zum Strand gemacht. Auf dem Weg dahin sind wir auch zum ersten Mal off Road (ungeteerte Straße) gefahren, was vor allem Mari gefreut hat und uns zum Glück nur eine Radkappe gekostet hat :-). Am 129km langen Sandstrand hat Mari dann begeistert sein neu gefundenes Skinboard ausprobieren können, während Adri einfach nur Sonne getankt hat. An diesem Strand legen auch jedes Jahr etliche Wasserschildkröten ihre Eier in den Sand.
Nach dem netten Strandausflug sind wir dann los in die nächste Stadt, Port Hedland. Als wir in die Stadt reingefahren sind war es auch schon wieder dunkel und naja wirklich happy waren wir noch nicht, doch ist wohl meist so, wenn man irgendwo ankommt, nicht richtig weiß wohin und niemanden kennt. Auf alle Fälle war selbst im dunkeln gleich zu erkennen, dass Port Hedland eine reine Industriestadt ist und außer Arbeit nicht viel mehr zu bieten hat. Gut ja, für uns genau richtig, nachdem wir 8 Tagen nicht mehr gearbeitet haben :-). Wir haben das Stadtzentrum gesucht und mussten erst mal lachen, nachdem wir festgestellt haben, dass dieses aus dem Hafen und vielleicht 2 Straßen besteht. Das mit dem niemand kennen ist nicht ganz richtig - denn tatsächlich kannten wir doch jemand, da unsere französischen Freunde schon länger hier sind. Nur hatten die für ein spontanes Treffen am Sonntag Abend keine Zeit. Doch die allerwichtigste Frage, nämlich wo man sich mit dem Van am besten abends zum schlafen hinstellt ohne gleich von den Rangern erwischt zu werden, konnte uns Alex am Telefon gleich beantworten. Wir waren schon am richtigen Platz ankommen. Die meisten Backpacker schlafen nämlich am Hafen bzw. auf dem großen Parkplatz nebenan.
Den nächsten Tag wollten wir schon mit der Jobsuche starten, doch leider war Feiertag, so haben wir die Suche auf den nächsten Tag verschoben. Da aber die Franzosen frei hatten, haben sie einen BBQ Abend organisiert, bei welchem dann auch noch andere Backpacker dabei waren, u.a. Tobi & Sarah. Die 2 haben uns erzählt, dass HERTZ, ihr Arbeitgeber, gerade ihre Nachfolger eingestellt hat. Um bei der Jobsuche irgendwo anzufangen sind wir am nächsten Tag trotzdem mal zu Hertz und hatten echt Schwein, dass die 2 neuen doch nicht eingestellt wurden. Also haben wir den Job gleich bekommen. So mussten wir nicht mehr groß suchen, arbeiten zusammen d.h. wir müssen uns also unser Auto nicht teilen um zu verschieden Arbeitsplätzen zu kommen, und da wir nur vorhaben ca.1 Monat zu bleiben lohnt es sich nicht lang auf einen Job zu warten, bei dem man mehr verdient.
Wir sind als “Detailer” angestellt und unsere Aufgaben bestehen darin, die Autos, die vermietet wurden zu checken, sie wieder zu tanken, sie zu waschen, von einem Parkplatz zum anderen zu fahren und für den neuen Kunden bereitzustellen. Die letzte Woche haben wir noch gemeinsam mit Tobi&Sarah gearbeitet, was echt spaßig war, doch ab Montag müssen wir das alleine meistern, da die 2 bereits abgereist sind. So wie es aussieht werden wir 50-70 Std. die Woche arbeiten, so dass die Zeit relativ schnell vergeht. Pro Stunde gibt’s übrigens 25$ was umgerechnet 20€ sind. ;-) Die ersten Tage haben wir also weiter am Hafen-Parkplatz geschlafen, bis uns Wal, der Manager, angeboten hat in der Hertz Waschbucht zu schlafen. So können wir Sprit sparen, sind unter einem Dach und die Ranger können uns hier gar nichts tun :-).
Sonst gibt es wirklich nichts spannendes aus Port Hedland zu berichten, nur dass wir am Wochenende einen Cyclone miterleben konnten. Freitag Nachmittag mussten wir schon früher bei der Arbeit aufhören, da der Status von blau (There is a cyclone forecast. You need to start preparing for dangerous weather.) auf gelb (A cyclone is coming. You need to take action and prepare to shelter) gewechselt hat. Netterweise hat uns unser Chef zu sich nach Hause genommen bzw. uns seine Garage zur Verfügung gestellt :-). Was aber auch besser ist, da wir eigentlich keine Lust hatten mit denen unter einem Dach zu wohnen. In der Garage haben wir alles was wir brauchen! Mittlerweile ist der Status auf rot (A cyclone is about to strike. You need to take cover IMMEDIATELY) was bedeutet, dass man das Haus nicht verlassen darf. Wenn man das tut und erwischt wird muss man sogar noch 1000 AUD Strafe zahlen! So sitzen wir grad mehr oder weniger in dieser Garage fest und warten ab, dass alles vorübergeht. Hoffen wir, dass Montag alles vorbei ist und wir wieder arbeiten können. :-)
Ihr wollt mehr Bilder sehen? Dann klickt hier!
.